In den ersten Tagen eines neuen Jahres wird viel über Vorsätze und Zielsetzungen gerade im persönlichen Bereich gesprochen. „Keinen Alkohol mehr trinken bis 15 kg abgespeckt sind“ – „Jeden Tag mindestens 10.000 Schritte laufen“ – „Nicht mehr rauchen“ – um nur einige zu nennen, die mir in den letzten Tagen begegnet sind. Beeindruckt hat mich die kurze Liste der Vorsätze der letzten Jahre von Mark Zuckerberg, dem Chef und größten Aktionär von Facebook, weil mir der Ansatz so anders erscheint.

Mark Zuckerberg geht auf die große US-Tour

Mark Zuckerberg stellt sich jedes Jahr eine Aufgabe. In den vergangenen Jahren hat er auf diese Weise Mandarin (Chinesisch) gelernt, ist in einem Jahr täglich mindestens eine Meile gelaufen oder hat in einem anderen Jahr 25 Bücher gelesen. Die Herausforderungen, denen er sich stellt sind nicht unerreichbar, nichts Atem raubendes, aber sie lenken seinen Blick auf eine Fähigkeit, die er glaubt weiterentwickeln zu sollen. In diesem Jahr hat er sich vorgenommen herauszufinden, wie und was seine Landsleute in den 50 US-Bundesstaaten denken. Er schreibt in einem Facebook-Post, dass er erfahren möchte, „wie sie leben, arbeiten und über die Zukunft denken“. Weiter führt er aus: „Meine Arbeit ist es, die Welt zu verbinden und jedem eine Stimme zu geben. Ich will in diesem Jahr mehr dieser Stimmen persönlich hören“.

„Meine Arbeit ist es, die Welt zu verbinden und jedem eine Stimme zu geben“

Er verzichtet nicht auf etwas, um etwas anderes möglich zu machen, wie viele von uns, er nutzt die Fokussierung auf das was ihm wichtig ist in einem Bereich von dem er glaubt, seine Vision, seinen ZDE* (Zweck der Existenz) noch stärker weiterzuentwickeln. Nachdenklich fügt er – mit Blick auf die Vorteile, aber auch auf die Herausforderungen an die Menschheit, die durch neue Medien und Globalisierung entstanden sind – an: „Noch nie in meinem Leben habe ich das Gefühl einer Teilung so stark empfunden. Wir müssen einen Weg finden, das Spiel zu ändern, damit es für jeden funktioniert.“

Nicht verzichten, sondern einer neuen Herausforderung begegnen!

…. und dadurch persönlich wachsen, ist meine ganz persönliche Schlussfolgerung.
Ich möchte am Ende des Jahres jede Woche mindestens einen freien Tag genießen. Ein Tag von 0:00 Uhr bis 24:00 Uhr, an dem ich nicht arbeite und auch nicht Arbeit als Hobby deklariere, nicht Dinge erledige, die man eben am Wochenende mal erledigt, sondern wirklich „frei habe“. Dinge mache, die ich unter Umständen sonst nur im Urlaub mache. Nicht Bücher lesen, die ich eh lesen sollte, weil ich darüber reden oder schreiben möchte, sondern Bücher, die mich persönlich berühren oder inspirieren. Aktivitäten mit Familie und Freunden.

Warum erst am Ende des Jahres? Warum so vorsichtig?

Ich schreibe absichtlich am „Ende des Jahres“, denn ich bin mir bewusst, dass ich einige Anläufe brauchen werde, um einen solchen „Freien Tag“ für mich als wirklich erstrebenswert zu erleben und auch um meine Lieben bei diesem Projekt mit ins Boot zu nehmen. Ich liebe meine Arbeit, sie ist für mich in vielen Fällen mehr ein Hobby als eine „Arbeit“, aber ich entdecke auch immer wieder, dass ich mich damit abschotte und deshalb die Arbeit auch so etwas wie ein Schutzschild sein kann.
Schreibt uns doch bitte Euren wichtigsten/liebsten/herausforderndsten Vorsatz für das neue Jahr. Bitte wirklich nur einen!

© Tilo Maria Pfefferkorn

*ZDE findet Ihr auch erläutert im „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“, von John P. Strelecky, erschienen in der HÖREDITION 2, gelesen von Tilo Maria Pfefferkorn. Jetzt neu in unserem Shop als CD und als mp3 Download Hier geht es zum Shop