Ganz allgemein gesagt hat noch keine Generation in Deutschland weniger Arbeitszeit zur Absicherung ihres Lebensunterhaltes erbringen müssen. Wen Statistiken interessieren, der schaue einmal im Bericht des Bundesamtes für Statistik nach wieviel Arbeitszeit wir heute noch für den Erwerb eines bestimmten Konsumgutes benötigen. Es ist abenteuerlich wie lange man noch vor nur zwei Jahrzehnten für ein Brot, ein Paar Schuhe oder einen Kinobesuch arbeiten musste und wie „schnell“ man heute in den Genuss derselben „Produkte“ kommt.
Warum klagen dann heute so viele Menschen über Überlastung und leiden ganz offensichtlich körperlich darunter. Den Burnout mag man als Mode abtun wollen, doch Fakt ist: obwohl wir so viel Freizeit haben kommt ein großer Teil der Menschen an ihre ganz persönlichen Grenzen, kann nicht mehr mithalten und droht aus dem „Spiel“ herauszufallen.
Die Qual mit der Freizeit
Hatten wir vor rund 100 Jahren bei der Mehrheit der Bevölkerung eine Aufteilung der Lebenszeit in Schlafen – Arbeiten – Pause, so haben wir heute eine zusätzliche Kategorie zu beachten, die Freizeit.
Pausen sind Zeiten, in denen wir uns erholen, in denen wir dem Körper und dem Geist Zeit geben zur Ruhe zu kommen und ganz bei uns sind. Können Sie dem zustimmen, lieber Leser? Pausen unterbrechen die Arbeit und doch sind heute häufig keine Ruhe und Abstand angesagt, sondern Freizeit – freie Zeit. Spiele und Chats über das Handy stehen mehr für Freizeit, als für eine Pause und auch das Essen erfolgt meist parallel zur „Freizeit“ in der „Pause“.
Arbeitszeit und Freizeit können vom Gefühl her sehr ähnlich sein, im Idealfall unterscheiden sie sich nicht, weil wir bei der Arbeit bei uns sind und Dinge machen, die wir lieben. Wer einen Beruf aus Berufung hat, der macht was er liebt und weil er dafür bezahlt wird nennen wir das, was er macht nicht Freizeit sondern Arbeitszeit. Das klingt provokant aber deshalb ist es nicht falsch und wir werden sicherlich dieses Thema demnächst einmal aufgreifen.
Wir brauchen Pausen!
Zurück zu meinem Thema, denn trotz dem oben Gesagten ersetzt die Freizeit nicht die für uns notwendige Pause, das Gefühl von Abstand und dem zu sich kommen, bei sich sein, in Ruhe sein. Wir brauchen Pausen! Achten wir doch einmal gemeinsam in den kommenden Tagen darauf, ob unsere Mittagspause mehr Freizeit- oder Pausencharakter hat.
Ich trinke jetzt erst einmal einen Espresso. Ich werde ihn genießen und Schlückchen für Schlückchen trinken. Ich werde versuchen den Noten von Kakao und Getreide, die mir der Produzent versprochen hat, auf die Spur zu kommen. …. Ich glaube, das wird keine Pause sondern eine neue Freizeitaktivität. Gibt es eigentlich schon das Berufsbild des Espresso-Sommeliers?
© Tilo Maria Pfefferkorn
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